Wer bei Kindern das Interesse für eine Sache wecken kann, hat schon gewonnen. Denn es ist manchmal sehr schwierig, den Nachwuchs zu begeistern. Wie bringt man Kinder dazu, Spaß am Segeln mit Kindern zu haben, die Natur zu respektieren und in Zukunft selbstständig ein Boot zu segeln? Hier sind einige erprobte Tipps, wie Sie Ihre Kinder zu kleinen Seefahrern machen und die Freude am Segeln lernen Kinder auf spielerische Weise fördern können.
Kindern das Segeln näherbringen: Mehr als nur ein Hobby
Es gibt viele gute Gründe, warum Kinder mit dem Segeln oder dem Wassersport im Allgemeinen beginnen sollten. Der wichtigste ist wohl, dass die Kinder neben gesunder Bewegung an der frischen Luft und dem Aufbau körperlicher sowie geistiger Fitness wertvolle Dinge lernen, die ihnen später im Leben nützlich sein werden. Und ganz nebenbei profitieren Sie von erfahrenen kleinen Helfern, die Sie nach einigen Jahren vielleicht sogar als Kapitän ablösen können. Sie erlernen die Grundlagen des Steuerns, die physikalischen Prinzipien des Segelns, sowie elementare Erste Hilfe, die nicht nur auf See lebensrettend sein kann. Verschiedene Knoten werden geknüpft und eine tiefe Beziehung zur Natur, zu faszinierenden Meerestieren und zur Ökologie entsteht. Statt trockener Wissenschaftsstunden können Sie ihnen Fische, Krustentiere oder Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen. Ein sich sonnender Oktopus auf einem Felsen, Delfine, die vor dem Bug springen, oder Seegurken auf dem Meeresgrund – all das macht das Segeln mit Kindern zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dasselbe gilt für die Erkundung historischer Stätten, den Besuch von Burgen, Ruinen oder malerischen Aussichtspunkten während Ihres Familiensegelurlaubs. All diese Reize sind für Kinder unglaublich bereichernd. Der Aufenthalt an Bord und die Bewegung fördern zudem den Gleichgewichtssinn, die Geschicklichkeit und die allgemeine Körperwahrnehmung. Nicht zu vergessen ist die Entwicklung der Konzentration und eine willkommene Auszeit von Handy und Computer für die junge Generation. Der Teamgeist an Bord wird gestärkt und mehrere Kinder zusammen bilden schnell ein unschlagbares „Segel“-Team. Gruppenprojekte in Schule oder Beruf werden so leichter gemeistert.
Neben all diesen rationalen Argumenten gibt es noch einen weiteren, ganz einfachen Grund: Segeln macht Spaß! Und wenn Sie Ihren Kindern einen unvergesslichen Sommer bereiten möchten, ist ein Bootsurlaub mit Kindern eine fantastische Option. Später, wenn sie erwachsen sind und Freunde oder vielleicht sogar die erste große Liebe zu einem Segeltörn einladen können, werden sie Ihnen für diese prägenden Erfahrungen auf dem Boot dankbar sein.
Wie kann man Kinder zum Segeln bringen? Praktische Tipps für begeisterte Nachwuchssegler
Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte – und ein Video erst recht! Sehen Sie selbst, mit welcher Begeisterung dieser junge Nachwuchssegler seine ersten Erfahrungen am Steuer einer Yacht sammelt. Ein glückliches Gesicht, pure Freude am Entdecken und die ersten Schritte in Richtung eigenständiges Segeln.nichts im Wege!
Aber wie gelingt es, diese Begeisterung zu entfachen und Kinder für das Segeln zu gewinnen? Wir haben spezifische Aktivitäten, Grundsätze und Leitlinien zusammengestellt, um die Motivation zu steigern und die Lust am Segeln 1 lernen Kinder auf spielerische Weise zu wecken.
Filme mit maritimen Themen
Bereiten Sie Ihre Kinder schon vor dem ersten Segeltörn auf das Abenteuer Meer vor, indem Sie ihnen spannende Filme mit maritimen Themen zeigen. So wecken Sie die Vorfreude auf die Erlebnisse, die sie erwarten.
Erzählungen vom Meer
Faszinierende Geschichten über mutige Seeleute, geheimnisvolle Meerjungfrauen und andere maritime Sagen bereiten Kinder ideal auf das Segeln vor. Diese Erzählungen wecken die Abenteuerlust und steigern die Vorfreude auf das Leben an Bord.
Knoten lernen als spielerische Herausforderung
Diese lehrreiche Aktivität kann sowohl zu Hause in Vorbereitung auf den Törn als auch direkt an Bord durchgeführt werden. Besorgen Sie im Baumarkt oder im Fachhandel ein Seil, schneiden Sie es in handliche Stücke und üben Sie gemeinsam mit den Kindern das Binden wichtiger Segel-Knoten. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Veranstalten Sie kleine Wettbewerbe, lassen Sie die Kinder im Wasser oder mit Handschuhen knoten. Eine kleine „Knotenregatta“ mit Medaillen für die Gewinner sorgt für zusätzlichen Spaß.
Erklären Sie die Grundlagen des Segelns
Seien Sie bereit, mit Ihren Kindern über das Segeln zu sprechen und ihre Fragen geduldig zu beantworten. Vermeiden Sie Aussagen wie „Wir setzen die Segel so, weil das so ist!“. Erklären Sie stattdessen die grundlegenden Prinzipien des Segelns, sprechen Sie über die physikalischen Zusammenhänge und wecken Sie ihre Neugierde. Sie werden feststellen, dass auch Erwachsene dabei oft noch etwas lernen können. Eine „erwachsene“ Disziplin auf einfache, lustige und verständliche Weise zu erklären, ist eine wertvolle Fähigkeit.
Freiheit und Entdeckung an Bord
Wir verstehen Ihre Sorge um Ihre Kinder und das geliehene Boot. Dennoch ist es wichtig, den natürlichen Entdeckerdrang der Kinder nicht zu sehr einzuschränken. Lassen Sie die Kids frei spielen, die Umgebung erforschen und die Ausrüstung des Bootes neugierig „anfassen“.
Fehler sind Lernchancen beim Segeln lernen Kinder
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – das gilt auch für das Segeln. Vermeiden Sie es, Ihre Kinder unnötig für Fehler zu bestrafen, zu schimpfen oder ständig daran zu erinnern. Erklären Sie ihnen stattdessen ruhig, warum eine Situation gefährlich oder nicht optimal war, und gehen Sie dann zum nächsten Thema über. Aus Fehlern lernen wir alle, besonders Kinder.
Beziehen Sie die Kinder in den Bootsbetrieb ein
Geben Sie den Kindern altersgerechte Aufgaben, die mit dem Betrieb des Bootes zu tun haben. Beginnen Sie mit kleinen Tätigkeiten wie dem Verstauen von Leinen oder dem Festhalten von Gegenständen. Fortgeschrittene junge Segler können unter Aufsicht auch das Steuern des Bootes übernehmen oder beim Lösen von Festmacherleinen helfen. So fühlen sie sich als wichtiger Teil der Crew.
Schatzsuche an Land als Abenteuer
Organisieren Sie für die Kinder an Land eine spannende „Schatzsuche“ oder die Erkundung einer einsamen Bucht. Dabei können sie das faszinierende Meeresleben entdecken, nach interessanten Fundstücken suchen und am Ende einen Ort erreichen, der sich wie „niemandsland“ anfühlt. Für ein noch größeres Abenteuer können Sie den Kindern einen kleinen Rucksack mit Proviant packen oder sie eine eigene Flagge basteln lassen, die sie am Ziel hissen können.
Wasserspaß darf nicht fehlen beim Familiensegelurlaub
Während des Segeltörns sollten Sie auch auf den Bewegungsdrang und die Spielfreude der Kinder vorbereitet sein. Nehmen Sie so viele Wasserspielgeräte wie möglich mit an Bord. Ein Stand-Up-Paddle-Board, ein Seabob, eine Schnorchelausrüstung, aber auch ein einfacher Schwimmreifen, ein Ball oder eine bequeme Luftmatratze sorgen für Abwechslung. Das Ziel ist, dass die Kinder eine durchweg positive Erfahrung mit dem Aufenthalt an Bord verbinden.
Was sollte man nicht tun, wenn man Kindern die Liebe zum Segeln beibringt?
Zusätzlich zu den positiven Ratschlägen, wie Sie Ihr Kind für das Segeln begeistern können, haben wir einige wichtige Punkte zusammengefasst, die Sie unbedingt vermeiden sollten. Denn oft kann schon eine einzige negative Erfahrung die Beziehung eines Kindes zum Segeln nachhaltig beeinträchtigen.
Angst machen ist kontraproduktiv beim Segeln mit Kindern
Leider neigen manche Eltern dazu, unbegründete Ängste auf ihre Kinder zu übertragen. Sätze wie „Geh nicht zu tief, sonst wirst du von der Strömung mitgerissen“, „Kann da nicht ein Hai sein?“ oder „Das Boot neigt sich zu stark, wir sinken!“ sind Gift für die kindliche Begeisterung. In typischen Segelrevieren für Familien gibt es meist keine gefährlichen Strömungen, die Kinder können in der Regel schwimmen, Haie sind selten und die Krängung eines Segelboots ist ein natürlicher Vorgang. Eltern sollten ihre eigenen Ängste und Phobien nicht an ihre Kinder weitergeben. Kinder ahmen das Verhalten ihrer Eltern nach und entwickeln so oft unbegründete Ängste, die sie daran hindern, Neues zu lernen, Dinge auszuprobieren oder einfach Spaß an der Aktivität zu haben.
Schlechtes Wetter und ungeeignete Reisezeiten vermeiden
Überlegen Sie sorgfältig, wo Sie mit kleinen Kindern segeln möchten. Wenn es der erste Segeltörn mit Kindern ist und Sie die Reaktion Ihres Nachwuchses auf das Meer noch nicht einschätzen können, ist es ratsam, nicht außerhalb der Hauptsaison (also im Frühling oder Herbst) zu segeln, wenn die Wetterbedingungen oft unbeständiger sind. Eine ganze Urlaubswoche mit Regen und starken Windgeschwindigkeiten kann die Urlaubsstimmung trüben und dazu führen, dass die Kinder keine Lust mehr auf das Boot haben. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, mit Kindern im Sommer beliebte und klimatisch stabile Reiseziele wie Kroatien, Griechenland, Italien oder Spanien anzusteuern. So steht einem unvergesslichen Familiensegelurlaub nichts im Wege!